Für die Schweizer Athletinnen und Athleten bot der Bob-Weltcup in Lillehammer ein intensives, aber teils auch positives Rennwochenende. Auf der norwegischen Bobbahn standen bei den Damen Monobob- und Zweierbob-Rennen auf dem Programm, während die Herren zwei Viererbob-Rennen bestritten. Trotz einzelner Fehler, Materialtests und enger Abstände im Klassement konnten einige gute Resultate sowie wichtige Qualifikationen erzielt werden.
Bei den Damen eröffnete am 13. Dezember das Monobob-Rennen den Wettkampf. Melanie Hasler zeigte dabei eine sehr starke Leistung. Nach einem überzeugenden ersten Lauf lag sie auf dem dritten Zwischenrang und damit auf Podiumskurs. Ein kleiner Fehler im oberen Bahnteil im zweiten Lauf kostete jedoch wertvolle Zeit, sodass sie das Rennen letztlich auf dem sehr guten vierten Rang beendete. Ebenfalls überzeugend präsentierte sich Debora Annen, die mit Rang neun ein starkes Resultat erzielte. Besonders hervorzuheben ist, dass sie trotz lediglich der 17.-besten Startzeit in die Top Ten fuhr, was ihre fahrerischen Qualitäten unterstreicht. Für Inola Blatty verlief das Rennen etwas durchwachsener. Nach einigen Fehlern im ersten Lauf zeigte sie im zweiten Durchgang eine deutliche Steigerung und klassierte sich am Ende auf Rang 15.
Am darauffolgenden Tag stand das Zweierbob-Rennen der Damen auf dem Programm. Debora Annen und ihre Anschieberin Mara Morell zeigten eine ausgezeichnete Leistung. Trotz eines Startdefizits überzeugte das Duo mit sehr starken Fahrten und erreichte den sechsten Platz. Melanie Hasler und ihre Anschieberin Nadja Pasternack glänzten insbesondere am Start und erzielten in beiden Läufen die jeweils drittbeste Startzeit des gesamten Feldes. Ein Materialtest mit dem neuen Neos-Schlitten brachte jedoch nicht den erhofften Vorteil, weshalb das Duo schliesslich auf Rang acht klassiert wurde. Auch wenn die Materialänderung nicht den gewünschten Erfolg brachte, war der Versuch notwendig und lieferte wertvolle Erkenntnisse. Inola Blatty und Anschieberin Selina von Jackowski zeigten insbesondere im zweiten Lauf eine sehr gute Fahrt und beendeten das Rennen auf Rang elf.
Bei den Herren standen in Lillehammer zwei Viererbob-Rennen auf dem Programm. Das erste Rennen am Samstag verlief für die Schweizer Teams sehr erfreulich. Nach dem ersten Lauf lagen Cedric Follador auf Rang fünf und Michael Vogt auf Rang sechs. Während das Team von Follador im zweiten Lauf etwas an Boden verlor und schliesslich auf Rang acht zurückfiel, konnte das Team von Vogt nochmals zulegen. Mit einer starken und konstanten Leistung erreichte das Team Vogt den ausgezeichneten fünften Platz im Schlussklassement, lediglich geschlagen von einem italienischen und drei deutschen Schlitten. Für Timo Rohner und sein Team verlief das Wochenende hingegen schwieriger. An beiden Renntagen ging am Start zu viel Zeit verloren, weshalb sie am Samstag nur den 16. und am Sonntag den 20. Platz erreichten.
Bei den drei Teams wurden im zweiten Viererbob-Rennen am Sonntagnachmittag einige Anpassungen in den Mannschaften vorgenommen. Diese brachten jedoch nicht den gewünschten Effekt. Die Startzeiten fielen insgesamt schlechter aus als am Vortag und im sehr dicht besetzten Feld führten bereits kleine Fehler zu deutlichen Platzverlusten. Michael Vogt klassierte sich auf Rang acht, Cedric Follador auf Rang 15 und Timo Rohner auf Rang 20.
Zusammenfassend kann der Weltcup in Lillehammer dennoch positiv bewertet werden. Besonders erfreulich sind die A-Qualifikation von Melanie Hasler im Monobob und die volle Qualifikation von Debora Annen im Zweierbob für Cortina 2026. Zudem unterstrichen die starken Resultate im ersten Viererbob-Rennen der Herren, Rang fünf für Michael Vogt und Rang acht für Cedric Follador, das Potenzial der Schweizer Teams.
Text: Sven Renggli
Fotos: IBSF / Viesturs Lacis