Medaillenregen am Weltcup und an den Europameisterschaften in Sigulda

Medaillenregen am Weltcup und an den Europameisterschaften in Sigulda

Für die Bobabteilung von Swiss Sliding eröffnete Melanie Hasler die Weltcuprennen in Sigulda mit dem 2-Woman Bob. Es stand das Nachholrennen für den ausgefallenen Weltcup in Yanqing auf dem Programm. Melanie startete das erste Mal überhaupt mit Muswama Kambundji auf der Bremse. Der erste Lauf gelang Melanie gut. Am Start noch etwas verhalten, gelang ihr in der Bahn bis auf einen Fehler Ausfahrt 15 die Fahrt gut. So belegte sie nach Lauf 1 einen hervorragenden 4. Platz.

Im zweiten Lauf griffen dann unsere Damen die vor ihnen liegenden deutschen Teams an. Mit einer Steigerung am Start und einer wirklich hervorragenden fahrerischen Leistung in der Bahn übernahm Melanie die deutliche Führung. Leider gaben sich die deutschen Teams am Start und in der Bahn keine Blöße und Melanie musste mit dem undankbarsten aller Plätze, dem 4. Platz vorlieb nehmen. 

Am Samstagmorgen eröffnete wieder Melanie das Wettkampfgeschehen. Es sollte leider nicht ihr Tag werden, den sie sich vorgestellt hatte. Am Start verlor sie in beiden Läufen bereits wertvolle Zeit und auch in der Bahn wollte sich trotz guter Fahrten keine positive Tendenz einstellen. Es resultierte daraus ein immer noch guter 7. Platz und 5. Platz in der EM-Wertung. Allerdings war Melanies Zielsetzung wesentlich höher. Es heisst jetzt zu analysieren, warum in der Bahn der Speed trotz guter Fahrten nicht da ist und es in zwei Wochen in Altenberg besser machen.

Am Nachmittag griffen dann die Herren ins Wettkampfgeschehen ein. Nach guten Trainings herrschte Optimismus auf Seite der Piloten. Dieser Optimismus sollte im ersten Lauf bestätigt werden. Nach Lauf 1 und guten Starts und Fahrten platzierte sich Michi Vogt auf Platz 3, Simon Friedli auf Platz 5 und Cédric Follador auf Platz 11.

Es war Spannung angesagt im zweiten Lauf, da die fünf Erstplatzierten nur durch geringe Zeitabstände getrennt waren.

Für die Schweizer Mannschaft eröffnete Cédric Follador den zweiten Lauf. Leider war der Start nicht mehr so gut wie im ersten Lauf, aber durch eine sehr gute fahrerische Leistung konnte er seinen 11. Platz halten. Jetzt war Simon Friedli an der Reihe. Leider gelang ihm der zweite Lauf nicht nach Wunsch. Er behielt seinen 5. Platz, konnte aber im Kampf um die Medaillen nicht eingreifen.

Nachdem Francesco Friedrich einen sehr guten Lauf zeigte, war Michi Vogt an der Reihe. Er steigerte sich nochmal am Start und in der Bahn zeigt er eine hervorragende Leistung. So gelang es ihm, Francesco Friedrich hinter sich zu halten und den vor ihm platzierten Johannes Lochner unter Druck zu setzen. Dieser baute in der Folge einige Fehler ein und Michi Vogt und Sandro Michel beendeten das Weltcuprennen in Sigulda auf einem hervorragenden zweiten Platz hinter dem Deutschen Adam Ammour.

Am Sonntagvormittag war die Reihe am 2-Woman Weltcuprennen der Frauen, in welchem gleichzeitig die Europameisterschaften ausgetragen wurde. Hier wollte Melanie Hasler wie schon im Vorjahr aufs Podest.

Im ersten Lauf erfuhr sie sich eine hervorragende Ausgangsposition und lag gleichzeitig mit Lisa Buckwitz auf Platz 3. Voll motiviert ging sie im zweiten Lauf mit Anschieberin Mara Morell an den Start. Sie wussten, es braucht einen guten Start und hervorragenden Lauf um die Deutsche auf Platz 4 verweisen zu können und der Lauf gelang ihr hervorragend. Auch am Start konnte unser Team noch etwas draufpacken, was bei den knappen Zeitabständen auch nötig war.

So konnte sie mit vier Hundertstel Vorsprung auf Platz 4 die Bronzemedaille erringen. Wer die Jubelszenen im Ziel gesehen hat, kann sich vorstellen wie gross die Freude über diese Medaille war.

Am Nachmittag beschloss die EM im 2er Bob das Sigulda Wochenende. Unsere Piloten hatten sich eine Medaille als Ziel gesetzt.

Als Erster startete Cédric Follador. Leider raubte ihm schon der Startrückstand jede Möglichkeit auf eine Top 6 Platzierung. In der Bahn fuhr er hervorragen und beendete das Rennen nach zwei Läufen auf Platz 10.

Simon Friedli startete mit Andreas Haas ins Rennen und fuhr ein gutes Rennen. Leider baute er in beiden Läufen kleinere Fehler ein, die ihn im unteren Teil der Bahn den nötigen Speed kosteten. 

Dadurch konnte er nicht in den Vierkampf an der Spitze eingreifen und beendete das Rennen auf einem sehr guten 5 Platz.

Michi Vogt fuhr wieder ein hervorragendes Rennen. Nach dem ersten Lauf auf Rang 2 in Lauerstellung, keimte die Hoffnung auf den EM Titel in der Pause vor dem zweiten Lauf auf.

Zuerst legte der deutsche Newcomer Adam Ammour vor. Er hatte einen sehr guten Start und einen nahezu perfekten Lauf. Der nachfolgende Francesco Friedrich konnte diese Zeit nicht toppen.

Jetzt war die Reihenfolge an Michi. Er startete hervorragend und fuhr sich bis Ausfahrt der Kurve 14 schon wieder einen Vorsprung heraus. Dort allerdings unterlief ihm ein kleiner Fehler der ihn den Sieg kostete. Er fiel sechs Hundertstel hinter Ammour zurück. Der noch kommende Johannes Lochner konnte die Zeit der beiden nicht fahren und fiel auf Platz 3 zurück.

So beendete Michi Vogt mit Anschieber Sandro Michel die Europameisterschaften auf dem Silberplatz.

Es war ein hervorragendes Rennwochenende was uns im ganzen 4 Medaillen brachte. Jetzt heisst es in einer Heimwoche, die Batterien neu aufladen für den kommenden Weltcup in Altenberg und die Weltmeisterschaft in Winterberg.

 

Bild: ISBF / Viesturs Lacis
Text: Thomas Lohfing