Schweizer Teams zeigen Kampfgeist auf der startentscheidenden Bahn von Igls

Schweizer Teams zeigen Kampfgeist auf der startentscheidenden Bahn von Igls

Vergangenes Wochenende wurde der Bobweltcup auf der kürzlich leicht umgebauten Bahn in Igls/Innsbruck ausgetragen.

Am Samstag standen bei den Herren die Zweierbob-Rennen auf dem Programm. Für Michael Vogt und Anschieber Amadou David Ndiaye begann das Wochenende allerdings schwierig. Nach nur drei Trainingsläufen am Dienstag musste Vogt wegen starken Rückenschmerzen das Training am Donnerstag auslassen und verpasste damit die Hälfte der vorgesehenen Fahrten auf der leicht umgebauten Bahn. Im ersten Lauf gelang der Start aufgrund der Beschwerden nicht wunschgemäss, dafür zeigte Vogt im zweiten Durchgang eine sensationelle Fahrt. Trotz nur 16. schnellster Startzeit fuhr er die 10. beste Laufzeit und sicherte sich unter den gegebenen Umständen ein starkes Resultat (Rang 12).

Cédric Follador fuhr zwei nahezu perfekte Läufe und überzeugten fahrerisch auf der ganzen Linie. Da die 29. beste Startzeit zusammen mit Anschieber Domini Schläpfer auf einer startentscheidenden Bahn wie Igls jedoch kaum kompensierbar ist, war ein Vorstoss weiter nach vorne nicht möglich (Rang 19). Bei Timo Rohner und Enrico Güntert lief an diesem Wochenende wenig zusammen. Ein frühes «ausbrechen» des Bobs zerstörte den Speed, und auch der Rest der Fahrt blieb etwas unruhig, weshalb sie sich am Ende etwas weiter hinten klassierten (Rang 26).

 

Im Monobob-Rennen der Frauen zeigte Melanie Hasler ein solides und konstantes Rennen. Nur ein kleiner Fehler im unteren Teil des zweiten Laufs kostete sie ein bis zwei Plätze, dennoch kann sie mit ihrem Rennen sehr zufrieden sein (Rang 7). Debora Annen legte einen starken ersten Lauf hin und verbesserte im zweiten sogar ihre Startzeit, kontrollierte den Bob dann aber etwas zu stark, ein typischer Speedkiller in Igls (Rang 16). Für Inola Blatty, die ihre erste Weltcup-Saison bestreitet, war es ebenfalls ein mehrheitlich gelungener Auftritt. Der Start gelang nicht optimal, und bei den engen Zeitabständen in Igls wirkte sich das direkt auf das Klassement aus (Rang 18).

 

Am Sonntag fand das Zweierbob-Rennen der Frauen statt. Dort glänzte Inola Blatty zusammen mit Salomé Kora mit ihrem bisher besten Weltcupergebnis. Mit zweimal der 10.-besten Startzeit und zwei konstant starken Läufen zeigte sie eine ausgezeichnete Leistung (Rang 8). Melanie Hasler und Muswama Kambundji gelangen zwei sehr gute Starts, doch mit dem ausgeliehenen Bob der Österreicherin Kathi Beierl schlichen sich kleinere Unsicherheiten ein, die vor allem im zweiten Lauf Zeit kosteten (Rang 9). Debora Annen und Anschieberin Mara Morell verloren am Start etwas Zeit, in der Bahn kontrollierte Annen den Bob erneut etwas zu stark, dennoch ist ihr Ergebnis insgesamt positiv zu werten (Rang 13).

 

Im Viererbobrennen der Herren am Nachmittag zeigte das Team um Timo Rohner, dass mehr Potenzial vorhanden ist, als es die Resultate der Vortage vermuten liessen. Trotz ungewohnten Fehlern und mässigen Startzeiten reichte es dieses Mal nicht zu einer Platzierung im vorderen Mittelfeld (Rang 18). Besser lief es den Teams von Cédric Follador und Michael Vogt. Follador überzeugte mit zwei starken Läufen und sehr gutem Speed (Rang 9). Vogt lieferte erneut ein starkes Rennen ab und erfüllte mit seinem Ergebnis die zweite Qualifikationsanforderung von Swiss Olympic. Nach einem zeitgleichen ersten Lauf mit Follador konnte er im zweiten Durchgang am Start zulegen und zeigte eine hervorragende Fahrt (Rang 6).

Trotz der anspruchsvollen, stark startabhängigen Bahn in Igls dürfen die Schweizer Teams auf ein gutes, lehrreiches Wochenende zurückblicken. Fahrerisch zeigten sie sich in starker Form, und die Resultate lassen viel Hoffnung und Vorfreude für die kommenden Rennen in Lillehammer am 13. und 14. Dezember aufkommen.

 

Text:  Sven Renggli
Bilder: IBSF / Viesturs Lacis